Über das Buch

Der zweitjüngste Sohn einer kinderreichen katholischen Lehrerfamilie in Derry bekam schon früh die Diskriminierung der Katholiken zu spüren, die in den 60er Jahren zur Bildung einer starken Bürgerrechtsbewegung führte. Auch in den deutschen Nachrichten gab es damals immer wieder Berichte mit Bildern von Bürgerrechtsmarschierern, Polizeiknüppeln und Panzern. Doch nur wenigen deutschen Zuschauern gelang es, sich ein Bild der Zusammenhänge zu verschaffen. Viele glaubten, es handele sich um einen Glaubenskrieg zwischen Protestanten und Katholiken und wunderten sich, wie im aufgeklärten Westen so etwas möglich sein konnte.

Hier liegt nun der authentische Bericht eines ursprünglich unbeteiligten, später aber radikalisierten Zeitzeugen und Mittäters vor, der die Hintergründe aus eigenem Erleben schildert. In den langen Jahren seiner späteren Haft rechnete O'Doherty schließlich schonungslos mit sich selbst ab und wandte sich der aktiven Reue zu. Als das Buch 1989 zuerst erschien, war es sofort ein Bestseller. Dem deutschen Buchmarkt blieb es allerdings lange verborgen. Nun kann man O'Dohertys Autobiographie endlich auch bei uns erhalten und aus erster Hand erfahren, wie ein entsetzter Jugendlicher das Blutvergießen des Bloody Sunday 1972 miterlebte und welche Folgen es für ihn hatte.


Bilder von Derry

Bilder von Derry: Stadtteil Bogside / Zwei Wandgemälde / Mahnmal in der Bogside (Fotos: Mark A. Wilson, Kryptonit, Wikimedia Commons, Alan Mc)

Donnerstag, 14. Januar 2016

1916 – 2016: Google-Präsentation 100 Jahre Osteraufstand in Dublin

Das Jahr 2016 gilt dem Gedenken des Osteraufstands, und die Hundertjahrfeier, die aus vielen einzelnen Veranstaltungen, Installationen, Ausstellungen und Festakten besteht, wird das ganze Jahr durchziehen. Der Osteraufstand in Dublin fand im April 1916 statt und war von Anfang an zum Scheitern...
verdammt (siehe früheren Blogeintrag http://odoherty-volunteer-deutsch.blogspot.de/2013/04/die-ira-wer-sind-die-blo-teil-1.html).
Die Rebellion gegen die britische Herrschaft wurde relativ schnell und blutig niedergeschlagen, die Anführer wurden hingerichtet, und die britische Irlandpolitik verschärfte sich drastisch. Das Scheitern des Aufstands hatte jedoch ungeheuer weitreichende Folgen, indem es ein patriotisches Bewusstsein erweckte, das in diesem Ausmaß nicht mehr zu unterdrücken war. Der Freiheitsdrang trieb letztlich Irlands Weg zur Selbstbestimmung unaufhaltsam voran.
Auch Google widmet dem Jubiläum eine aufwändige, gut gemachte Präsentation (in englischer Sprache): https://dublinrising.withgoogle.com/welcome/

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