Über das Buch

Der zweitjüngste Sohn einer kinderreichen katholischen Lehrerfamilie in Derry bekam schon früh die Diskriminierung der Katholiken zu spüren, die in den 60er Jahren zur Bildung einer starken Bürgerrechtsbewegung führte. Auch in den deutschen Nachrichten gab es damals immer wieder Berichte mit Bildern von Bürgerrechtsmarschierern, Polizeiknüppeln und Panzern. Doch nur wenigen deutschen Zuschauern gelang es, sich ein Bild der Zusammenhänge zu verschaffen. Viele glaubten, es handele sich um einen Glaubenskrieg zwischen Protestanten und Katholiken und wunderten sich, wie im aufgeklärten Westen so etwas möglich sein konnte.

Hier liegt nun der authentische Bericht eines ursprünglich unbeteiligten, später aber radikalisierten Zeitzeugen und Mittäters vor, der die Hintergründe aus eigenem Erleben schildert. In den langen Jahren seiner späteren Haft rechnete O'Doherty schließlich schonungslos mit sich selbst ab und wandte sich der aktiven Reue zu. Als das Buch 1989 zuerst erschien, war es sofort ein Bestseller. Dem deutschen Buchmarkt blieb es allerdings lange verborgen. Nun kann man O'Dohertys Autobiographie endlich auch bei uns erhalten und aus erster Hand erfahren, wie ein entsetzter Jugendlicher das Blutvergießen des Bloody Sunday 1972 miterlebte und welche Folgen es für ihn hatte.


Bilder von Derry

Bilder von Derry: Stadtteil Bogside / Zwei Wandgemälde / Mahnmal in der Bogside (Fotos: Mark A. Wilson, Kryptonit, Wikimedia Commons, Alan Mc)

Samstag, 14. September 2013

Derry Innenstadtansichten: Fotos

Beim Bummeln durch die Stadt, ob ziellos oder auf der Suche nach bestimmten Eindrücken, findet man lustige Zufallsmotive, moderne Architektur, restaurierte und neu genutzte Industriestätten, aber auch immer wieder...
 Spuren der Stadtgeschichte.

Das britische Kaufhaus Debenhams hat hier eine große Filiale an der Stadtmauer. Auf dieser schreiten drei einer amerikanischen Fraktion angehörenden (und daher nicht wie üblich in Braun gewandete) Franziskaner einher. 








Wie als Gegenstück dazu spazieren hier drei Mädels in der Teenager-Uniform (Oberteile aus Jeansstoff, schwarze Leggings).




 Die Friedensbrücke (Peace Bridge, eröffnet Juni 2011) verbindet die westlichen Stadtteile der „Cityside“, zu denen die überwiegend katholischen Wohngebiete und auch die mauergesäumte Altstadt gehören, mit den östlichen Stadteilen der überwiegend von Protestanten bewohnten „Waterside“.
Die S-förmige Fußgängerbrücke überspannt den Foyle an einerStelle, die den Einwohnern eine schnelle Verbindung zwischen Innenstadt und Bahnhof bietet. Sie soll durch die praktische Anbindung und natürlich auch durch ihre starke Symbolkraft dem besseren Zusammenwachsen der noch polarisierten Bevölkerung dienen.  Nachts ist die Brücke illuminiert.Auch das neue Kulturzentrum Ebrington ist jetzt bestens erreichbar. Das breite helle Gebäude mit dem Türmchen, einst Militärkaserne, ist im Bild rechts hinter dem zweiten Brückenpfeiler erkennbar.

Es überblickt den hier von der Mauer verdeckten neu angelegten Ebrington Square.

Von der Anbindung durch die Brücke profitieren gerade 2013, dem Jahr des Kulturfestivals, auch die Touristen. Auf der Brücke selbst kann man Musikern beim Spielen zusehen und auf den Spuren des 14. Dalai Lama wandeln, der hier am 18. April 2013 gemeinsam  mit Vertretern der verschiedenen Kirchen und zusammen mit vielen Kindern  zugunsten einer Kinderhilfsorganisation namens „Children In Crossfire“ den Foyle überquerte.

Am 4. Juni 2012 wurde die Olympische Fackel auf ihrem Weg durch Irland auch durch Derry und über die Peace Bridge getragen.





Nicht weit von der Clarendon Street entfernt präsentiert ein kurzes, aber steil ansteigendes Gässchen namens Princes Terrace dem Objektiv diese kompakt gestaffelten, farblich abgesetzten Fassaden.



Die Abendsonne vergoldet die Westseite der Bank of Ireland.












Unten: Zwei verschiedene steinerne Kreaturen, vermutlich Steinguß, veredeln den Eingang eines  ansonsten ziemlich heruntergekommenen Hauses, das auch unbewohnt scheint.





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